„Zwanzig schönste Orte Georgien`s“. Kleiner Reiseführer.

Im Folgenden findest Du auf dieser Seite Auszüge aus dem Reiseführer „Georgien“, aus der Serie „Backstage-Reisen“  von © Patrik Ehnsperg. 

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Zum Gedenken an einen Verstorbenen nehmen das ganzs Dorf, Verwandte und Bekannte an einem Totenmahl teil. Aus dem Buch von Alexander Kusnezow (Moskau 1971 Übersetzung Brockhausverlag 1977 DDR) 

Einreise: Für Bürger der EU ist die Einreise nach Georgien Visumfrei. Wer vorhat sich länger im Land niederzulassen soll die aktuellen Konsulatsseiten von Georgien zu Rate ziehen. Der Flughafen in Tbilissi wird von vielen internationalen Linien angeflogen. Es gibt Linienbusse ins Stadtzentrum. Wer spätnachts ankommt oder abreist benötigt ein Taxi. Seit 2018 bietet die Wizz-Air Flüge von Wien aus Direktflüge nach Kutaisi ab 25,- Euro an. Per Bahn kann man von Jerewan (Armenien) aus ein- und ausreisen. Über Batumi ist eine Ein- und Ausreise per Schiff möglich. (Siehe: Batumi.)  Am Landweg ist auch die Einreise über die Türkei oder Aserbeidjan möglich. Reisen in die von Russland besetzten Gebiete nach Südossetien oder Abchasien sind unmöglich. (Nur von Russland aus per Sondervisum).

Georgien – schön und interessant, wie wenige andere Länder am Rande Europas. Die ehemalige Teilrepublik der Sowjetunion, in Vorderasien, zwischen Armenien und der Türkei, Aserbaidschan und Russland gelegen, ist für viele Europäer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Zu Unrecht. Als jenes Land, welches als zweites Land der Welt im Jahre 327 das Christentum zur Staatsreligion erklärte, bietet es dem Besucher nicht nur eine Vielfalt an historischen Klöstern und urzeitlichen Felsenstädten sowie unberührte unterschiedlichen Landschaften sondern auch eine vielfältige Moderne. Georgien ist auch bekannt für Gastfreundschaft, gute Weine und eine phantasievolle Küche, wo sich Europäisches und Orientalisches ergänzt wie kaum in einem Land.

Georgien gehört mit einer Größe von 57.000km2 (excl. der beiden heute abgetrennten Gebiete, Abchasien und Südossetien) zu den kleineren Ländern der Welt. (Im Vergleich: Österreich = 83.000km2)

Dennoch überrascht es uns durch eine unglaubliche klimatische, landschaftliche und kulturelle Vielfalt, wie kaum ein anderes Land von dieser Größe. Bereist man es von Westen nach Osten und von Süden nach Norden, ist es als ob man sich zwischen dem orientalischen Istanbul und der hochalpinen Schweiz bewegen würde.

Obwohl Georgien keine direkte Grenze zu Europa hat, fühlt man sich doch im ganzen Land wie zuhause. Sowohl die Menschen, als auch das Land mit ihrer vielfältigen und reichen Geschichte, aber auch große Teile seiner Landschaften vermitteln dem Besucher das Gefühl sich mitten in Europa zu bewegen. In Georgien vereint sich Europa und Orient in einer schönsten Form. Fröhlich wie der Name seines Geldes, Lari und Tetri, klingt seine angenehm tönende Sprache. Bunt und vielfältig wie seine Häuser ist das ganze Land, vom subtropischen Batumi bis ins hochgebirgige Swanetien.

Georgien ist nach wie vor ein Land im Aufbruch. Von einer sowjetischen Teilrepublik (Georgische SSR, 1922 – 1991) zu einem modernen, westlichen und demokratischen Land.  Auch wenn es seit dem Abgang ihres Präsidenten  Micheil Saakaschwili  zu einer Verlangsamung der Anpassung an westliche Standards gekommen ist, befindet es sich dennoch unübersehbar auf dem richtigen Weg.

Mit Ausnahme der baltischen Staaten ist es Georgien als de facto einzigem Land des ehemaligen Sowjetreiches, ist gelungen, eine funktionierende Demokratie nach westlichem Vorbild, mit dazugehöriger Meinungs- und Pressefreiheit und einer funktionierenden Rechtsstaatlichkeit ohne größere Korruption zu etablieren. Die Einführung fast aller dieser Errungenschaften gehen auf die Regierungszeit (2004 – 2013) von Micheil Saakaschwili  zurück und sind heute zum Großteil fester Bestandteil des Alltagslebens geworden.

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Die Rosenrevolution

Unmittelbar nach der Präsidentenwahl im Jahre 2003 gab es massive Proteste gegen Schewardnadse wegen Wahlbetruges. Die  Opposition unter Führung von Micheil Saakaschwili ging auf die Straße verteilte Rosen an Militär und Polizei. Es war die Geburtsstunde der so genannten „Rosenrevolution“.  Als Schewardnadse im Parlament die Eröffnungsrede einleitete, stürmte die Opposition den Sitzungssaal. Einen Tag später trat Schewardnadse zurück und das oberste Gericht beschloss Neuwahlen aus denen im Jänner 2004 Micheil Saakaschwili mit 96% (!) der Stimmen, bei fast 90% Wahlbeteiligung, als Sieger hervorgehen konnte. Für die anstehenden, dringend nötigen Reformen wurden vom neuen Präsidenten erfolgreiche Georgier aus dem Ausland als Minister zurück ins Land geholt. Durch die gleichzeitige eingeleitete Entmachtung alter, korrupter Eliten, einer Entbürokratisierung und wirtschaftliche Liberalisierung verbesserte sich die Finanzlage des Staates rasch. Die Staatsschulden gingen erstmals  zurück. Gläserne und damit transparente Polizeistationen und Gerichtsgebäude wurden errichtet.

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Tbilisi – Tiflis –  თბილისი

 1872 wurde Tbilisi durch die Eisenbahn mit Poti und Batumi am Schwarzen Meer und mit Baku (im heutigen Aserbaidschan) verbunden. Armenier, Russen, Tartaren, Polen und Deutsche siedelten sich bald in der Hauptstadt an. Elegante Paläste, Hotels, Museen und Theater im Barock, im Klassizismus und später im Jugendstil wurden errichtet. 1897 stellten die Georgier nur ein Viertel der Einwohner dar!

Die künstlerisch und inhaltlich anspruchsvollen Aufführungen im Marionettentheater sind wahre Meisterleistungen, die Abende meist ausverkauft. Karten bekommt man entweder mehrerer Tage vorher oder zu höheren Preisen über Zwischenhändler kurz vor Beginn. Normalpreis: 10,- Lari (Englische Untertitel)

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Gori

 Die Hauptstadt Innerkartlien`s in Mittelgeorgien zählt mit etwa 50.000 Einwohneren zu den größeren Städten Georgiens. Der Name der Stadt basiert auf der bis heute auf einem Hügel thronenden Festung aus dem siebten Jahrhundert, namens „Gori-Ziche“. Archäologische Funde beweisen, dass die Ursprünge der Festung bis in das 3.Jhd. v. Chr. zurückreichen. Schon 1872 wurde die Stadt an das wichtige Eisenbahnnetz Poti-Baku angeschlossen. 1920 zerstörte ein starkes Beben große Teile der Stadt. Im 2. Weltkrieg errichteten deutsche Kriegsgefangene das Rathaus von Gori. Da die Stadt nur 25 km von der Grenze zu Südossetien entfernt ist, drangen im Ossetienkrieg 2008 russische Truppen in Gori ein besetzten die Stadt, es kam zu zahlreichen Toten unter der Zivilbevölkerung. Seine weltweite Berühmtheit verdankt, die ansonsten eher unbedeutende Stadt, ihren prominentesten Bürger: ( Иосиф Виссарионович Сталин)  „Josef  Wissarionowitsch“, genannt Stalin, der am 18. September 1878 hier das Licht der Welt erblickte. (Siehe auch im Abschnitt „Geschichte“). Im Zentrum der Stadt befindet sich das Stalin Museum mit dem Original Eisenbahnwaggon des Diktators.

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Urbnisi

Nur 15 km oder eine Bahnstation westlich von Gori befindet sich das Dorf Urbnisi. Heute kaum vorstellbar, war es ihm 5.Jhd. eine der bedeutendsten Städte Georgiens, und damals sogar von einer Mauer mit Wehrtürmen umgeben.

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Uplistsikhe

Ebenso 15 km, oder zwei Bahnstationen, aber östlich von Gori befindet sich die 3000 Jahre alte Felsenstadt Uplistsikhe. Die, von Erdbeben und Mongolenhorden verschont gebliebenen, sichtbaren Teile stammen etwa aus dem 2.Jhd.n.C. In der Blütezeit der Siedlung sollen bis zu 20.000 Menschen in den Steinhöhlen gelebt haben.

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Didi Ateni

Hat man nach der steilen Bergfahrt das Dorf Ateni erreicht, stößt man linker Hand zuerst auf die kleine Ateni Kirche, welche sich heute im inneren einer Klosteranlage befindet. Klopft man an die Pforte, öffnet eine der schweigsamen Bewohnerinnen und führt  Besucher durch das Refugium. Im hinteren Teil der Anlage befinden sich kleine Gärten und ein Friedhof mit den Grabsteinen einstiger Priester und Herrscher des Ortes.

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Borjomi

Von alters her war Borjomi Fürstensitz und Kurort, wie Ruinenfunde eines Badehauses aus dem 7.Jhdt. beweisen. Nach Verwüstungen durch arabische und mongolische Horden im Mittelalter fiel  Borjomi erst unter osmanische Herrschaft und 1829 schließlich unter russische und bekam den heutigen Namen. Die Legende besagt, dass zu dieser Zeit ein russischer Soldat, welcher unter chronischen Magenschmerzen litt, öfter von dem Wasser trank und schließlich geheilt wurde. Der Heeresarzt schickte eine Kostprobe nach St. Petersburg, wo man dem gewissenhaften Doktor zur Entdeckung der ersten russischen Heilquellen gratulierte. 1864 machte der russische Vizekönig die Stadt schließlich zu seiner Sommerresidenz.

Bakuriani

Die Kleinstadt auf 1700m erreichte ihre Blütezeit als Luftkurort und kleine Schwester von nur 30km entfernten Borjomi 1901, mit der Eröffnung der Schmalspurbahn. Auch hier ging das Ende des Zarenreiches mit dem wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang einher. Während der Sowjetzeit wurden jedoch wieder Sanatorien errichtet.

Der Goderzi-Pass

Von Borjomi ans Schwarze Meer gelangt man während der warmen Jahreszeit mit Marschrutkas und einem Umsteigen in Akhaltsikhe, dem Verwaltungszentrum der Region SamtskheJavkheti. Eine gewaltige Burganlage aus dem 12.Jhdt. erhebt sich über dieser Stadt. Nach dem Abzug der letzten russischen Soldaten 2007 begann aber der wirtschaftliche Niedergang der Stadt, in dessen altem Bezirk man nur noch einige traditionell georgische, teilweise stilvoll renovierte Häuser betrachten kann. Berühmtester Bürger der Stadt ist der französische Chansonier Charles Aznavour, dessen armenische Vorfahren aus Akhaltsikhe stammten. Am aufgelassenen Eisenbahn-Bahnhof   ist die Umsteigestelle für Marschrutkas, über den 2025m hohen Pass nach Kuhlo und weiter nach Batumi.

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Khulo

Das Verwaltungszentrum mit 37.000 Ew. ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt und erstreckt sich über mehrere Berghänge. Die größte Attraktion ist eine alte Seilbahn, die das Tal des Acharistskali Flusses in schwindelerregender Höhe freischwebend (ohne Stützmasten) überquert und damit eine der längsten Seilbahnen Europas ist! In den 70er Jahren, also noch zur Sowjetzeit, wurde sie als öffentliches Verkehrsmittel errichtet um die Bewohner des gegenüberliegenden Dorfes Tago nach Khulo zu transportieren. Nimmt doch der Weg durch die Schlucht Stunden in Anspruch. Sie ist noch im Originalzustand und wird von einem mürrischen Seilbahnwärter geführt und gewartet. In all den Jahren kam es niemals zu einem Unfall. Die Seilbahn wird gestartet wenn mindesten 5 Leute zu transportieren sind und kostet wenige Tetri (100 Tetri = 1 Lari).

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Keda

Die kleine Kreisstadt 44km nach Khulo und 40 km vor Batumi bietet drei Attraktionen. Eine steinerne Bogenbrücke über den Acharistskali, einen Wasserfall und die Straße, auf dem der  Brücke gegenüberliegenden Hügel hinauf – die Reste einer mittelalterlichen Burg.

Batumi

Die Hauptstadt der autonomen Region Adscharien, in welcher, als einziger in Georgien die Muslime die Bevölkerungsmehrheit bilden, ist mit etwa 150.000 Einwohnern die bedeutendste Hafenstadt Georgiens und liegt nur 15km von der türkischen Grenze entfernt. Der Hafen ist für 80.000 Tonnen Tanker ausgestattet. Vor allem Erdöl aus Kasachstan, Aserbaidschan und Turkmenien wird in Batumi verladen. Mit der Fähre kann man von hier aus Odessa, Sotschi und Poti erreichen. Ebenso befindet sich in Batumi ein internationaler Flughafen, von welchem man auch zu günstigen Tarifen andere Städte Georgiens erreichen kann. Mit der Eisenbahn (seit 1883) erreicht man vom Personenbahnhof, welcher sich nun an der nördlichen Stadteinfahrt befindet, Tbilisi, Poti, Kobuleti, Kutaisi und mit einer Elektrischka auch das nahe Osurgeti. Am bequemsten reist man in die Hauptstadt per Schlafwagen.

Ein spezielles Video, dass viele renovierungsbedürftige Stadtviertel zum Inhsalt hat und aufzeigt, wieviel noch zu tun ist.

Nationalpark Mtirala- Batumi

Ozurgeti

Die Stadt selbst ist heute eher bedeutungslos und strahlt inklusive der noch vorhandenen Stalin-Statue eher Sowjetflair aus. Sie ist aber als Endbahnhof von Schlafwagenzügen aus  Tbilisi interessant. Von hier aus erreicht man per Taxi um 20,- Lari rasch Kobuleti und von dort aus leicht Batumi.

 

Kobuleti

Kobuleti wird in Reiseführern oft die Rivera Georgiens genannt, wird diesem Ruf aber in keiner Weise gerecht. Die baustellenartigen Strände und das trübe, ölige Meer laden nicht zum Baden ein.

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Sighnaghi

Die kleine Stadt Sighnaghi erstreckt sich über einen Hang und ist, in einiger Entfernung zum Stadtkern, von einer Stadtmauer in dreieckiger Form und mit achtundzwanzig Türmen umgeben. Rund um die Stadt mit dem mediterranen Klima Kachetiens erstrecken sich Weinberge. Obst, Nüsse und Feigen wachsen allerorts wild. Irakli II.(Erekele) regierte das Königreich Kachetien von 1744-1762 und das Königreich Kartlien-Kachetien von 1762 – 1798. Heute zählt die Stadt nur etwa 1500 Ew. was ob ihrer imposanten Erscheinung überrascht. Sighnaghi erreicht man per Marschrutka von Tbilisi aus in etwa 2 -3 Stunden für 6 Lari oder vom 50km entfernten Telavi aus in 90 Minuten, ebenfalls für 6.-  Lari.

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Telavi

Telavi liegt zwar nur ca. 70 km östlich von Tbilisi und ist heute mit etwa 20.000 Ew. die Hauptstadt Kachetiens, dennoch benötigen Marschrutkas entlang der kachetischen Weinstraße und der für den Personenverkehr leider  stillgelegten Eisenbahn-linie, gute 3 Stunden Fahrt für den Preis von 20,- Lari. 1915 erhielt die Stadt mit der Eröffnung der Strecke Telavi-Tbilisi und einer Stichstrecke nach Tskaro, Anschluss an das georgische Eisenbahnnetz und damit wirtschaftlichen Aufschwung. Telavi bietet sich vor allem als Stützpunkt und als Ausgangsort für Tagesreisen in die kulturell vielfältige und landschaftlich  eindrucksvolle Umgebung an. Die Provinz Kachetien ist zudem bis heute das Haupt Wein-Anbaugebiet Georgiens.

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Alt-Shuamta

5km westlich von Telavi, versteckt zwischen Bergen und fern ab großer Verkehrswege diente Alt-Shuamta bei drohender Gefahr Frauen aus der Umgebung Unterschlupf. Dennoch wurde es mehrmals in seiner 1000 jährigen Geschichte ausgeplündert und niedergebrannt. Aus der Zeit der persisch-osmanischen Kriege, berichten Chroniken über die, an hier versteckten Frauen, verübten Gräueltaten und Folterungen, so dass viele keinen anderen Ausweg sahen als ich von den Zinnen der Klostermauern in die Tiefe zu stürzen.

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Neu-Shuamta

Mit der Errichtung von Neu-Shuamta 1574 etwas unterhalb begann der Verfall des Klosters mit ihren 3 dicht beieinander liegenden Kirchen aus verschiedenen Jahrhunderten, und geriet bis zu  Renovierungsarbeiten 1939 in Vergessenheit.

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Nekresi

Einige Kilometer hinter Gremi, im Ort Sabue beginnt der Fahrweg zur weithin sichtbaren Anhöhe des Klosters Nekresi steil anzusteigen. Es empfiehlt sich mit einem der bereitstehenden Busse um 2,- Lari den Hügel hinaufzufahren.

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Alaverdi

Das von einer Wehrmauer, typisch für die damalige kriegerische Zeit, umgebene Kloster Alaverdi, etwa 25km nördlich von Telawi, wurde bereits im 4. Jhdt. begründet. Die heutige Hauptkirche (Dom) stammt aus dem 11.Jhdt. und ist mit 50m die zweithöchste Kirche Georgiens.

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Ikalto

Die Christi-Verklärungskirche (6.Jhdt.) im Kloster Ikalto, 12km westlich von Telavi. Im 12.Jhd. gründete der Theologe Iqualtoeli im Auftrag des georgischen Königs „David dem Erbauer“ hier eine Akademie.

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Gremi

Die Festung Gremi ist heute UNESCO-Weltkulturerbe und liegt ca. 15km von Telavi entfernt, und der Ort war einst Hauptstadt Kachetiens. Besonders vom Turm aus hat fast man ebenso guten Ausblick auf die Berge des großen Kaukasus wie von Nekresi aus.

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Chiatura

Vom Tifliser Busbahnhof Didube, an der gleichnamigen Metrostation, fahren auch die Marschrutkas nach Westen und zur bereits 1879 gegründeten Bergbaustadt Chiatura ab. Nach 2 Stunden Fahrt über gewundene Straßen, entlang romantischer Flussläufe und blühender Almwiesen erreicht man den staubigen Busbahnhof der Stadt. Es lohnt sich aber, bereits im Zentrum auszusteigen, denn die Sensation – der ansonsten eher tristen Manganstadt mit seinen einförmigen, desolaten Wohnblocks – die noch immer elegante Talstation der beiden (von einst 26), sich noch in Betrieb befindlichen Gondeln befindet sich hier. Ein gutes und ausführliches Video dazu gibt es im Internet unter:

https://www.youtube.com/watch?v=J96ERrTseZM

Zugdidi

Der Bahnhof von Zugdidi (43.000Ew.) ist heute eine Endstation. Die Strecke, über das nahe Flussufer des Tschchouschi, nach Abchasien ist außer Betrieb. Von hier hat man aber noch immer gute Schlafwagenverbindungen in die Hauptstadt.

Swanetien

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Aus dem Buch von Alexander Kusnezow (Moskau 1971.

Übersetzung Brockhausverlag 1977 DDR) 

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Swanetien gehört zweifellos zu den eindrucksvollsten und schönsten Gegenden Georgiens. Es würde sich lohnen, sich allein für Swanetien mit all seinen großartigen Landschaften und einzigartigen Dörfern mehrere Wochen Zeit zu nehmen. Es ist eine historische Region im Großen Kaukasus, die heute auf die Regionen Mingrelien, Oberswanetien, und die durch unzugäng-liche Bergketten abgetrennte Ratscha-Letschchumi in Nieder-swanetien umfaßt. Die bedeutendste Stadt Swanetien`s ist Mestia.

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Mestia

 

Dieses Bild zeigt vermutlich die ehemalige Deutschlehrerin in Mestia, Frau Zinri Gabriliani einst und jetzt.  Die inzwischen alte Dame hatte uns freundlich in ihrem Haus herum geführt. Falls jemand nach Mestia kommt, bitte besucht sie.

Der Ortskern der Stadt wurde zwischen 2009 und 2012 von einer hässlichen, sogenannten Modernisierungswelle erfasst, viele der historischen Gebäude wurden abgerissen oder im Stile von Schweizer Chalet-Häusern umgebaut, wodurch der eigentliche Charakter völlig zerstört wurde! In 2. und 3. Reihe auf den Hügel über der Stadt finden sich aber noch mehrere der ursprünglichen Bauten, viele davon sind aber dem Verfall preisgegeben.

Ushguli

Die Straße zwischen Mestia und Ushguli ist abenteuerlich und nur im Sommer und bei Trockenheit mit Marschrutkas (3 Stunden, 20,- Lari) passierbar. Für Mutige. Es gibt auch die Möglichkeit zu Fuß die Berge auf Wanderwegen in 3 Tagen zu überqueren.

Mehr dazu – mit zahlreichen Bildern, Informationen über Land und Leute, zur Anreise per Bus oder Marschrutka, mit günstigen Übernachtungstipps, den Preisen und Hintergründen finden Sie im  Reiseführer „Georgien“ aus der Serie „Backstage-Reisen“  von © Patrik Ehnsperg. Erhältlich im Internet bei Amazon. 

 

Eisenbahnen in Georgien

Im Vergleich zu seinem südlichen Nachbarn, beide ehemalige Sowjetrepubliken, hat Georgien noch ein vergleichsweise großes Eisenbahnnetz ausfzuweisen. Zwar wurden einige Linien oder Abschnitte stillgelegt oder steht für den Personenverkehr nicht mehr zur Verfügung, dennoch ist der überwiegende Teil der Linien aus der einstigen Sowjetunion zumindest noch erhalten.

Hauptstrecke ist die Linie aus Aserbajdjan über Tbilisi nach Batumi. Hier wird momentan der meiste Güterverkehr transportiert.

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Ausschnitt aus der Fachzeitschrift: „Eisenbahn-Revue 2 /2018“ Neue Züge nach Batumi.

Zugfahrplan 2017 – Georgien:

http://www.georgiano.de/georgien/Bahnverbindungen.htm

Nordoststrecke: Tbilisi – Telawi. Die Infrastruktur ist sichtlich noch erhalten, jedoch sind viele der seit 1991 anscheinend nicht mehr gewarteten Oberleitungsmasten  dem Umstürzen nahe. Personenverkehr findet definitiv seit 1992 nicht mehr statt. Wie weit Güterverkehr noch betrieben wird ist unklar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Tiflis%E2%80%93Telawi

Nach Norden in Richtung Südossetien ist die Linie Tbilisi – Gori – bis Schindisi noch 1x täglich in Betrieb. Hauptsächlich für Marktfrauen. Die Verbindung bis Zchinwali in Südossetien ist unterbrochen.

Nach Osten ist die Strecke noch bis Zugdidi befahrbar. Die Weiterführung nach Abchasien ist unterbrochen.

Nach Südwesten ist die Strecke von Chaschuri nach Wale für den Personenverkehr noch bis Borjiomi statt. Von dort geht es weiter per Schmalspur in die Berge bis Bakuriani. Diesan Abschnitten ist im Buch „Georgien – Backstage“  von Patrik Ehnsperg wegen seiner außerordentlichen Schönheit ein besonderer Teil gewidmet. Güterverkehr scheint über Borjiomi hinaus noch zu verkehren. In Akhaltsikhe sind zahlreiche abgestellte Waggons zu sehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Chaschuri%E2%80%93Wale

Aus und Neubaustrecke: Baku – Tbilisi – Achalklaki – Kars (Türkei) 

Während zur Sowjetzeit vieles besser funktionerte als heute, in den Nachfolgestaaten, so ist vor allem die Eisnbahn keine Ausnahme. Nationale Zwischengrenzen innerhalb des Sowjetreiches waren undenkbar, im Vergleich zu heute. So wurde der Güterverkehr zwischen der Türkei und Baku geradewegs und sinnvollerweise auf dem kürzesten Weg durch die armenische SSR geführt.   Seit der Unabhängigkeit 1991 herrscht zwischen Armenien und der Türkei, wegen des in der Sowjetzeit totgeschwiegenen Völkermordes an den Armenieren, jedoch Feindschaft, ebenso wie auf der anderen Seite zu Aserbajdjan, wegen des Konfliktes mit Berg – Karabach (siehe unser Blog über Armenien). Die Grenzen sind geschlossen und die grenzüberschreitende Eisenbahnlinie lang stillgelegt.   https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnlinie_Kars%E2%80%93Achalkalaki%E2%80%93Tiflis%E2%80%93Baku

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5e/Baku-Tbilisi-Kars_Railway_Map.svg

Als Ersatzstrecke wurde ein etwa 100km langes Zwischenstück zwischen Achalklaki und Kars in der Türkei als Normalspurstrecke errichtet, um damit den Anschluß an die Linie nach Baku zu erreichen. Die Eröffnung erfolgte zwar im Herbst 2017, wie weit die Strecke aber in der Realität bereits benutzbar ist ist unklar. Ab wann auch der lange geplante Personenverkehr verkehren kann noch viel mehr. Die dazu von Aserbajdjan bestellten Reisezugwagen, wurden mangels Bezahlung nie ausgeliefert. Ein Umspurwerk von Breit auf Normalspur fehlt bis dato. Immerhin sind die meisten Vorarbeiten gemacht und ein Regelbetrieb wird wohl in den nächsten Monaten oder vielleicht Jahren realistsich sein.

Genauers dazu liefert ein guter Artikel aus der Fachzeitschrift „Eisenbahn – Revue“ 1/2018

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Innenpolitik in Georgien. Der Multimillinär Iwanischwili zieht aus dem Hintergrund die Fäden. Pemiers geben sich die Klinke in die Hand:

https://www.swp-berlin.org/publikation/stuehleruecken-in-georgien/

 

Für aktuelle Informationen und Bilder dazu sind wir jederzeit dankbar.

3 Gedanken zu “„Zwanzig schönste Orte Georgien`s“. Kleiner Reiseführer.

  1. 12.Jänner 2018, 19hoo auf Schloß Freiberg in Ludersdorf:
    Länderpräsentation Armenien + Georgien.
    Eintritt frei.
    Anschließend Diskussion mit dem Autor
    12. Jänner 2018, 19hoo Schloß Freiberg, Ludersdorf, bitte vormerken.

    Für alle, die gerne reisen und Interesse an anderen Kulturen haben.
    Anschließend kleines Buffet und Diskussion.
    Eintritt frei.

    http://www.aprilfestival.at/patrik_ehnsperg.htm
    https://www.facebook.com/events/514141178958296/

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