Im Folgenden findest Du auf dieser Seite Auszüge und Fotos aus dem Reiseführer „Armenien“ der Serie „Backstage-Reisen“ von © Patrik Ehnsperg.
Das Erstaunliche zuerst – Armenien liegt nicht in Europa!
Das Gebiet, auf dem sich Armenien befindet, wird als Vorderasien bezeichnet. Gemeinsam mit Georgien gehört es aber zu den beiden einzigen nicht-muslimischen Ländern der Region und damit sogar zu den beiden ältesten christlichen Staaten der Welt. Mit Ausnahme der kargen, waldlosen Berg- und Felsenlandschaft im Süden Armeniens gibt es wenig, was einem das Gefühl geben könnte, nicht in Europa sein. Die Menschen, die christlich geprägte Kultur, die Lebensweise und die westliche Architektur, alles ist europäisch geprägt, wenngleich auch mit starkem post-sowjetischen Flair.
Als früheste Zeitpunkte nationaler Eigenständigkeit gelten die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion um 314, und das Jahr 405, als die eigene armenische Schrift eingeführt wurde. Die Größe des Staatsgebietes schwankte über die Jahrhunderte und nur für kurze Zeiträume war es vereint. Das heutige Armenien stellt nur den nordwestlichen Teil des einstigen Gebietes dar. Das vergleichs-weise kleine Land, hat weniger Fläche als die zwei österreichischen Bundesländer Ober,- und Niederösterreich zusammen. Es ist ein Binnenland, umgeben vom Iran im Süden, Aserbaidschan (welches aus zwei Teilen besteht) im Osten und Südwesten, der Türkei im Nordwesten und von Georgien im Norden.
Allgemeines über Armenien
Einkaufen im Land und die Preisverhältnisse: Armenien ist nicht als Urlaubs oder Einkaufsparadies bekannt, und das wird sich auch in nächster Zeit kaum ändern. Zuerst muss gesagt werden, dass sich, wie bei vielem anderen, auch hier die Unterschiede von Warenangebot und Qualität zwischen der Hauptstadt einerseits, und den ländlichen Regionen andererseits, oft deutlich widerspiegeln.
Neueste Meldung: Nach massiven, tagelangen Protesten gegen seine „Amtsverlängerung“ erklärt der langjährige Präsident und nunmehrige Ministerpräsident Serge Sargsian seinen Rücktritt. Eine neue Ära der Demokratisierung Armeniens!
https://armenpress.am/arm/news/931126.html
https://deutsch.rt.com/meinung/69714-armenien-authentische-volksrevolution-und-kein-maidan/
Jerewan
Mit 1,2 Millionen Einwohnern ist Jerewan die größte und gleichzeitig die Hauptstadt Armeniens. Während der Sowjetzeit machte sie eine große Entwicklung durch.
Unter dem neoklassizistischen Architekten Alexander Tamanjan wurde das Stadtbild radikal verändert. Viele historische Gebäude, wie Kirchen, Moscheen, die persische Festung, Bäder, die Karawanserei und Bazare wurden abgerissen. Viele Stadtteile wurden nach alten armenischen Heimatorten des osmanischen Reiches benannt.
Etschmiadsin
Wie fast überall im Land, scheint auch hier, in der religiösen Hauptstadt, im September 1991 die Zeit zum Stillstand gekommen zu sein. Nur noch Fassaden einst stolzer Fabriksgebäude samt ihren Verwaltungs und Entwicklungszentren zeugen heute von der einstigen Glanzzeit für viele Armenier. Im Kommunismus, mit seinen gesicherten Arbeitsplätzen, sozialer Grundversorgung, gesicherten Pensionen und vielerlei produzierter Waren allerorts herrschte Hochbetrieb, während einem heute nur eingeschlagene Scheiben, verbarrikadierte Tore und durch die Decken wachsende Baumstämme in verlassenen Hallen, oder die vergessenen Denkmäler einstiger Helden, die ganze Dramatik einer nie geschafften wirtschaftlichen Transformation mit brutaler Deutlichkeit vor Augen führen.
Der Tempel von Garni
Die Ausgrabungen an der Tempelanlage haben sechs verschieden Schichten von Besiedelung zu Tage befördert, die ältesten stammen aus der Jungsteinzeit. Teile aus der Bronze- und Eisenzeit und drei mittelalterlichen Schichten. Der Befestigungsring ist aus großen Basaltblöcken gebaut, die bis zu sechs Tonnen wiegen.
Das Kloster Geghard
Wie die Kirche von St. Gajane, gehört auch das Kloster Geghard zum UNESCO Weltkulturerbe und gleichzeitig zu den bedeutendsten Zeugnissen apostolisch armenischer Baukunst.
Das südliche Armenien
Weithin sichtbar im gesamten Süden Armeniens und sogar bis Jerewan, der Berg Ararat, auf dem, der biblischen Sage zufolge die Arche Noah nach der Sintflut gelandet sein soll. Nationalsymbol und gleichzeitig Trauma des Landes.
Speziell in den ländlichen Regionen beschränkt sich das Leben heute auf das Einfachste, und Fahrzeuge aus der Sowjetzeit prägen das Straßenbild. Als hätte eine überirdische Macht im Jahr 1991 alle Schalter im Land abgedreht, so stehen allerorts verrostete landwirtschaftliche Geräte, verfallene Industriekonglomerate, wie versteinerte Zeitzeugen, seit fast dreißig Jahren regungslos in der Landschaft.
Sissian
Ein guter Ausgangspunkt zum Übernachten, und für Tagesreisen in die Umgebung ist Sissian. Die Kleinstadt mit etwa 16.000 Einwohnern liegt ca. 170 km vor der iranischen Grenze, aber lediglich 70 km von Bergkarabach entfernt.
Zorakarer – Armeniens Stonehenge.
Auf dem insgesamt etwa 7 ha großen Gelände befinden sich ca. 30 zum Teil sehr große Kammergräber sowie Mauerreste einer Siedlung welche durch eine Reihe, aus ca. 150 aufrecht stehenden Felsbrocken (Megalithe) begrenzt ist. Insgesamt befinden sich dort 223 solcher Steine in verschiedenen Formationen.
Das Höhenkloster Tatev
Tatew ist ein im Jahr 895 gegründetes armenisch apostolisches Kloster und eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler des Landes. Es wurde im 9. Jahrhundert am Ort eines alten Heiligtums erbaut und war ein großes intellektuelles Zentrum von Armenien und zwischen 1390 und 1453 auch eine anerkannte Universität. Tatew war das politische Zentrum des Fürstentums Sjunik und der Sitz des Erzbischofs von Sjunik.
Chndsoresk (armenisch Խնձորեսկ)
Langsam wird der Feldweg hinunter in die Schlucht schmäler, auf deren anderer Seite sich die aufgelassene Felsenstadt Alt-Chndsoresk befindet. Ab dem 5. Jahrhundert begannen die frühen Christen hier Höhlen als Wohnstätten anzulegen. Viele der rund 1800 Höhlen und einige freistehende Gebäude waren tatsächlich bis in die 1970er(!) Jahre bewohnt. Vor dem Abgang befindet sich ein Parkplatz mit einigen Souvenirständen und einem kleinen Lokal.
Zum Kloster Noravank
Auf dem Weg vom Süden zurück in die Hauptstadt sollte man es keinesfalls versäumen einen Abstecher zu einem der interessantesten Klöster Armeniens, nach Noravank, zu machen. Man verlässt die Marschrutka in der kleinen Stadt Jeghegnadsor, etwa 80 km vor Jerewan. Von dort nimmt man sich eines der bereitstehenden Taxis und lässt sich durch verlassene, wild romantische Schluchten ins Gebirge zu dem eindrucksvollen Kloster aus dem 13. Jhdt. transportieren, welches sich auch auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes befindet. Von Jeghegnadsor aus gibt es auch ein oder zweimal am Tag einen Linienbus hinauf zum Kloster.
Verkehr in Armenien.
Leider ist, anders als im Nachbarland Georgien, der Schienenverkehr fast völlig zusammengebrochen. Alle internationalen Verbindungen wurden gekappt, mit Ausnahme einer Linie nach Tbilisi. Auf dieser fährt jedoch außer im Juli und August nur jeden 2. Tag ein Zug. Wann genau, ist schwierig herauszufinden, selbst am Bahnhof in Jerewan, der verlassen daliegt aber immerhin an die einzige U-Bahnlinie angeschlossen ist.
Bahnhof Jerewan
Nun gibt es eine gute Nachricht: Die Eisenbahn hat eine neue Zuggarnitur angekauft. Was in Westeuropa ganz normal ist, grenzt für Armenien fast ein Weltwunder. Der neue Zug soll ab April 2018 nach Gjumri in Westarmenien verkehren. Die Fahrzeit für dei 120km beträgt 2 Stunden, das Ticket soll 25oo Dram kosten, also etwa 5,- Euro. Wermoutstropfen: Der Zug wird vermutlich nur do-So verkehren und um 14hoo in Jerewan abfahren. Immerhin.
Mehr dazu hier: http://www.banks.am/am/news/newsfeed/15139
Mehr dazu – mit zahlreichen Bildern, Informationen über Land und Leute, zur Anreise per Bus oder Marschrutka, mit günstigen Übernachtungstipps, den Preisen und Hintergründen finden Sie im Reiseführer „Armenien“ der Serie „Backstage-Reisen“ von © Patrik Ehnsperg. Erhältlich im Internet über :
Der Flughafen von Jerewn war einst der modernste der ganzen Sowjetunion. Die unfähigen Regierungen ließen ihn verfallen, bis nur noch Ruinen übrig waren! Die Verantwortlichen wurden jedoch nie zur VERANTWORTUNG gezogen.
12.Jänner 2018, 19hoo auf Schloß Freiberg in Ludersdorf:
Länderpräsentation Armenien + Georgien.
Eintritt frei.
Anschließend Diskussion mit dem Autor
12. Jänner 2018, 19hoo Schloß Freiberg, Ludersdorf, bitte vormerken.
Für alle, die gerne reisen und Interesse an anderen Kulturen haben.
Anschließend kleines Buffet und Diskussion.
Eintritt frei.
http://www.aprilfestival.at/patrik_ehnsperg.htm
https://www.facebook.com/events/514141178958296/
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Alles Gute !
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Danke.
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